Erzbischöfliche Realschule Bad Reichenhall

Auszeichnung für Distanzunterricht

Für ihre besonderen kreativen Angebote während des Distanzunterrichts in der Corona-Pandemie ist die Erzbischöfliche Maria-Ward-Realschule St. Zeno in Bad Reichenhall ausgezeichnet worden.

Kunstwerk aus dem Projekt "Ton to go" © Erzbischöfliche Maria-Ward-Realschule St. Zeno

Bad Reichenhall - Ausgezeichnet wurde die Realschule am Montag, 28. Juni, durch den Ministerialbeauftragten für die Realschulen für Oberbayern-Ost, Wilhelm Kürzeder, wie die Pressestelle des Erzbischöflichen Ordinariats München bekannt gab. Besonderen Anklang habe das Projekt „Ton to go“ gefunden, bei dem Schülerinnen und Schüler Werkstücke aus Ton zu Hause herstellen konnten. Sie holten sich einen Klumpen Ton und Werkzeuge „to go“, also zum Mitnehmen, an einem Ausgabefenster an der Schule ab und arbeiteten damit zu Hause mit kreativ und witzig gestalteten Videoanleitungen ihrer Lehrerinnen. In einem zweiten Arbeitsdurchgang konnten die Werkstücke farbig glasiert werden. Anschließend wurden die Arbeiten von Lehrkräften in der Schule gebrannt. Es sei so eine große Bandbreite an Kunstwerken entstanden. Zudem wurde ein Projekt im Fach Textiles Gestalten hervorgehoben. Mit Videoanleitungen konnten die Schülerinnen und Schüler zu Hause eine individuelle Handyhülle häkeln. Vielfältige bunte Kunstwerke seien geschaffen worden, manche Schülerinnen und Schüler starteten sogar kleine „Massenproduktionen“ für ihre Familien und Freundeskreise.

Kreativität besonders wichtig

„Außer Unterricht und dem Bedürfnis nach Seelsorge sehnen sich viele Kinder und Jugendliche danach, konkret etwas zu tun, etwas zu gestalten. Die Erzbischöfliche Maria-Ward-Realschule St. Zeno in Bad Reichenhall hat das aufgegriffen und eine ganze Reihe von Aktionen dazu entwickelt“, würdigt Ordinariatsdirektorin Sandra Krump, die das Ressort Bildung der Erzdiözese München und Freising leitet. „Gerade Jugendliche erleben die soziale Distanz oft als sehr einschneidend. In dieser Situation über den Unterricht hinaus Anregungen zum kreativen Tun und zum Verarbeiten dieser Erfahrungen im Gestalten zu bieten, ist in dieser Krise besonders wichtig“, ist Krump überzeugt.

Gut durch Krise gekommen

Insgesamt seien die erzbischöflichen Schulen im Erzbistum gut durch die Krise gekommen, berichtet Krump. Für den digitalen Unterricht hätten die Schulen davon profitiert, dass sie bereits einige Jahre vor der Pandemie begonnen hatten, sich intensiv mit der Thematik „Bildung in der digitalen Welt“ auseinanderzusetzen und entsprechende Konzepte zu entwickeln – eigentlich mit dem Ziel, den Präsenzunterricht zu ergänzen, nicht zu ersetzen. Darüber hinaus sei es jedoch der Anspruch katholischer Schulen, ein ganzheitliches Bildungs- und Erziehungsverständnis zu leben. Deshalb hätten viele katholische Schulen eigene Schulpastoral-Konzepte für die Pandemiezeit entwickelt. So habe etwa der Schulseelsorger der Erzbischöflichen Pater-Rupert-Mayer-Schulen in Pullach im ersten Lockdown begonnen, täglich in kurzen Videos Tipps zur Gestaltung des Tages zu geben, um die Kinder dabei zu unterstützen, sich in der Krise zurecht zu finden. Später seien Videos mit auf das Kirchenjahr bezogenen geistlichen Impulse publiziert worden. (eom)