Vorbild für Jugendliche

Ausstellung zum jungen Seligen Carlo Acutis

Im Herbst 2020 wurde der junge Italiener selig gesprochen. Zu Lebzeiten arbeitete er daran, eucharistische Wunder aus aller Welt im Internet zu dokumentieren. Eine Gedenkausstellung zeigt sein Werk nun in München.

Der selige Carlo Acutis starb 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie. © Associazione Carlo Acutis

München – Die beiden Pfarrgemeinden Heilig Geist und St. Peter veranstalten zu Ehren des jugendlichen Seligen Carlo Acutis (1991–2006) von 1. bis 21. Juli eine Gedenkausstellung in der Heilig-Geist-Kirche am Viktualienmarkt. Acutis wurde erst im vergangenen Jahr, am 10. Oktober 2020, in Assisi seliggesprochen und kann, so sind sich seine Verehrer sicher, besonders für die junge Generation ein Vorbild sein. Er gilt als authentisches Zeugnis für einen Jugendlichen, der eine gleichermaßen verantwortungsbewusste und moderne Lebensgestaltung mit einem tiefem Glauben vereinbarte.

Bescheiden, zurückhaltend und hilfsbereit

Acutis starb schon im Alter von 15 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Bereits mit sieben Jahren empfing er auf eigenen Wunsch und mit Genehmigung des örtlichen Bischofs die Erstkommunion, da er eine besondere Verehrung für das hochheilige Altarsakrament hegte. Ab diesem Zeitpunkt besuchte er täglich die Heilige Messe. Gleichermaßen zeigte Carlo Empathie mit Kranken und Obdachlosen, mit denen er oft sein Taschengeld und seine Brotzeit teilte. Auch die Tierliebe war ihm ein besonderes Anliegen im Sinne des heiligen Franziskus, den er als Vorbild schätzte. Aus gut situiertem Elternhaus stammend, wurde er von seinen Zeitzeugen als bescheiden, zurückhaltend und sehr hilfsbereit geschildert. Als jemand, der immer ein offenes Ohr für die Probleme seiner Kameraden und Mitmenschen hatte.

Die Ausstellung in Heilig Geist präsentiert einen Auszug von 24 Stationen aus Acutis’ Internet-Präsentation von bedeutsamen eucharistischen Wundern. Zu Beginn feiert Pfarrer Daniel Lerch am Donnerstag, 1. Juli, um 18 Uhr in St. Peter einen Gottesdienst. Anschließend ist gegen 19 Uhr die Eröffnung in der Heilig-Geist-Kirche. Thomas Alber, deutscher Biograph des Seligen, wird in dessen Leben und Wirken einführen. Die Ausstellung endet am 21. Juli mit einem Gottesdienst um 19 Uhr in Heilig Geist. Die Predigt hält Pfarrer Tobias Brantl aus Kempten, der maßgeblich zum Entstehen der Ausstellung beigetragen hat.

Carlo war aber auch ein ganz „normaler“ Teenager. Er teilte Interessen mit seinen gleichaltrigen Freunden wie Fußball oder das Spiel an der Playstation. Er entwickelte eine außergewöhnliche Begabung für Online-Programmierung am eigenen Rechner und begann bereits mit elf Jahren eine umfangreiche, weltweit umspannende Dokumentation der eucharistischen Wunder im Internet anzulegen. Anfang Oktober 2006 wurde bei dem 15-Jährigen eine schwere Leukämie-Erkrankung festgestellt, der er wenig später, am 12. Oktober 2006, erlag.

Beispielhaftes Leben

Die tiefe Bewunderung seines kurzen, beispielhaften Lebens und die große Verehrung durch viele beeindruckte Zeitzeugen und Gläubige führte bereits 2012 zum Beginn eines Seligsprechungsprozesses, der am 21. Februar 2020 mit der Anerkennung eines Wunders durch Papst Franziskus abgeschlossen wurde. Ein kleiner sechsjähriger brasilianischer Junge, der an einer schweren Deformation der Bauchspeicheldrüse litt und wenig Lebenserwartung hatte, wurde nach der Berührung mit einer Reliquie von Carlo Acutis geheilt. (pm)