München – "Für uns fängt nach dem ersten euphorischen Willkommen am Münchner Hauptbahnhof, wo unsere Mitarbeiter und ehrenamtlichen Kulturdolmetscher auch geholfen haben, die Arbeit erst an", weiß Rosemarie Ghorbani, Leiterin der Caritas-Alveni-Flüchtlingssozialdienste. Diese betreuen die meisten zentralen und dezentralen Flüchtlingsunterkünfte in der Stadt und im Landkreis München. Jetzt wurden deren neue Räume in der Arnulfstraße 83 offiziell gesegnet. Auch der "Therapieverbund Sucht München" hat hier Platz gefunden. Generalvikar Peter Beer betonte dabei den christlichen Auftrag der Kirche und ihrer Caritas bei der Begleitung der Flüchtlinge und appellierte, mit dem Engagement für Flüchtlinge nicht nachzulassen.
Zur Arbeit von Alveni – das Wort bedeutet in der Weltsprache Esperanto übrigens "Ankommen" – gehören der Asylantrag ebenso wie die Unterstützung bei den ersten Schritten in der neuen Umgebung. Dafür biete Alveni beispielsweise Deutschkurse und Hausaufgabenbetreuung. Für die nachhaltige Integration von Flüchtlingen seien das Erlernen der Sprache, tragfähige soziale Beziehungen mit der Mehrheitsgesellschaft, Arbeit und Wohnung wesentlich. Viele ehemalige Flüchtlinge sind inzwischen selbst Mitarbeiter bei Alveni geworden oder unterstützten die Dienste ehrenamtlich, zum Beispiel als Kulturdolmetscher.
Die langjährige Erfahrung und die bewährten Strukturen von Alveni böten bei der Bewältigung des derzeitigen Flüchtlingsansturms eine solide Basis. Um den Integrationsprozess zu begleiten, sei aber der Ausbau der Migrationsberatung dringend überfällig, so Ghorbani. Diesem Appell schloss sich auch die stellvertretende Landrätin, Annette Ganssmüller-Maluche, in ihrem Grußwort an: "Vergesst die Migrationsberatung nicht!" (pm)