Trauerfall

Ältester Priester der Erzdiözese ist tot

Ruhestandspfarrer Robert Berger ist im Alter von 102 Jahren am vergangenen Freitag verstorben. Weit über 35 Jahre nach seinem Ruhestand war er noch seelsorgerisch tätig.

Berger: "Ich möchte den Menschen auch das Himmelreich vermitteln" © SMB/Sichla

München – Im Alter von 102 Jahren ist am 8. Mai der älteste Priester der Erzdiözese München und Freising, Robert Berger, gestorben. Das teilte die Pressestelle des Erzbistums am Dienstag in München mit. Der am 13. November 1917 in München geborene Geistliche wirkte von 1957 bis zu seinem Ruhestand 1983 in der Pfarrei Sankt Bernhard in München-Ramersdorf. Ab 1968 war er zudem Stellvertreter des Dekans in München-Ramersdorf. Die Priesterweihe empfing Berger 1948 in Rom. Er war danach in den Münchner Pfarreien Heilig Geist und Sankt Sebastian tätig. 1983 trat er in den Ruhestand und lebte zuletzt in Grünwald südlich von München.

Mit 19 ist der Mann, der eigentlich Arzt werden wollte, ins Priesterseminar eingetreten. Für den Beruf des Seelsorgers entschied er sich, weil er sich um die Seele des Menschen kümmern wollte: "Der Arzt ist nur für die leibliche Gesundheit da, ich möchte beides haben. Ich möchte den Menschen auch das Himmelreich vermitteln", erklärte er einmal gegenüber mk-online.de.

Pfarrer fürs ganze Leben

Nach der Weihe 1948 in Rom wurde er zunächst Kaplan in Heilig Geist, bevor er St. Bernhard (Ramersdorf) aufbaute, stellvertretender Dekanatsleiter wurde und schließlich nach St. Sebastian (Schwabing) ging. Nach seine Ruhestand 1983 lebte er in einem Seniorenheim in der Nähe von Grünwald. „Das kann man nicht ablegen“, sagte er über seine Rolle als Seelsorger, die er nämlich in seiner Altersresidenz durchaus weiter ausübte.

Er zähle jetzt nur noch die Jahrhunderte, erklärte er anlässlich seines 100. Geburtstags. Nun hat er mit dem zählen irdischer Jahre aufgehört. (pm/ ts/ Theresia Lipp)