Sakrament

13 Männer in Bayern zu Priestern geweiht

In fünf bayerischen Bistümern fanden am Wochenenden Priesterweihen statt. In ihren Predigten setzten die Bischöfe unterschiedliche Akzente.

Im Münchner Liebfrauendom wurden Jasper Gülden und Andreas Kolb zum Priester geweiht. © Kiderle

München – In fünf bayerischen Bistümern sind am Wochenende insgesamt 13 Männer zu Priestern geweiht worden, darunter drei Ordensleute. Aufgrund der coronabedingten Sicherheitsvorkehrungen konnten nur geladene Gäste in beschränkter Zahl an den Weihegottesdiensten teilnehmen, die im Internet und regionalen Fernsehsendern übertragen wurden. In ihren Predigten setzten die Bischöfe unterschiedliche Akzente.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer bekräftigte mit Blick auf die aktuelle Debatte um die Reduzierung von Ausbildungsstandorten, er sehe für sein Bistum und auch für das Bistum Passau keinen Änderungsbedarf. Seit zehn Jahren absolvieren die Passauer Kandidaten ihr Theologiestudium an der Regensburger Universität und wohnen währenddessen im dortigen Priesterseminar. Dort gibt es zudem mit dem Studium Rudolphinum einen weiteren Zugang zum Priesterberuf auf dem dritten Bildungsweg. Alle zusammen bildeten "eine relativ große und lebensfähige Lerngruppe", sagte Voderholzer.

Warnung vor Klerikalismus

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx warnte die Neupriester, Jasper Gülden und Andreas Kolb, vor einer Hinwendung zum Klerikalismus. Sie dürften sich nicht verstehen als "Auserwählte, die über anderen stehen". Für ihre Funktion als "Werkzeug und Zeuge des Reiches Gottes" müssten sie zu lebenslangem Lernen bereit sein. Der Augsburger Bischof Bertram Meier rief die Gläubigen dazu auf, Priester und ihre Arbeit zu hinterfragen. Sie sollten Geistliche im Gebet, mit Ehrlichkeit, Nähe und Wohlwollen sowie - "wenn es sein muss" - mit konstruktiver Kritik begleiten, sagte er.

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sagte: "Priester sind keine Superstars oder Helden. Wir gehören zu den Menschen und sollen für sie da sein als Wegbegleiter zur Fülle des Lebens und zum Himmelreich."

Menschen im Glauben stärken

Der Passauer Bischof Stefan Oster sagte mit Blick auf die Pandemie und steigende Kirchenaustritte, in solchen Krisenzeiten brauche es Priester, die tief im Glauben verwurzelt seien und Menschen immer wieder in deren Glauben bestärkten. "Sehr gerne möchte auch ich selbst versuchen, euch in dieser Hinsicht ein Bruder zu sein und nicht zuerst der Vorgesetzte", versprach Oster den beiden Anwärtern.

Jeweils zwei neue Priester gibt es auch im Erzbistum München und Freising wie auch in Bamberg. In Regensburg sind zwei der drei Neugeweihten Ordensmitglieder, in Augsburg ist es einer von vier. In Eichstätt wurden bereits im Mai zwei Männer zu Priestern geweiht, in Würzburg soll es noch im Oktober eine Priesterweihe geben. (kna)

Video

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Priester